Nagib Mahfuz war ein ägyptischer Schriftsteller, der am 11. Dezember 1911 in Kairo geboren wurde und am 30. August 2006 in derselben Stadt verstarb. Er gilt als einer der bedeutendsten arabischen Autoren des 20. Jahrhunderts und erhielt im Jahr 1988 als erster und bisher einziger arabischsprachiger Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur.
Mahfuz begann seine schriftstellerische Karriere in den 1930er Jahren und veröffentlichte über vierzig Romane, zahlreiche Kurzgeschichten und mehrere Bühnenwerke. Seine Werke sind meist in Kairo angesiedelt und behandeln oft politische und soziale Themen sowie die gesellschaftlichen Veränderungen in Ägypten.
Besonders bekannt ist Mahfuz für seine "Kairo-Trilogie", bestehend aus den Romanen "Bayn al-Qasrayn" (1956, deutsch: "Zwischen den beiden Palästen"), "Qasr al-Schauq" (1957, deutsch: "Der Palast des Begehrens") und "Sukkariya" (1957, deutsch: "Der Sukkubus"). Diese Trilogie wurde international gefeiert und brachte ihm große Anerkennung ein.
Mahfuz' Schreibstil ist geprägt von einer klaren und präzisen Sprache sowie von einer tiefen psychologischen Durchdringung seiner Charaktere. Er zeigte ein intensives Interesse an den menschlichen Beziehungen und schuf vielschichtige Figuren, die mit den Herausforderungen des modernen ägyptischen Lebens konfrontiert sind.
Obwohl Mahfuz aufgrund seiner politischen Standpunkte und literarischen Werke mehrmals Ziel von Anschlägen extremistischer Gruppen wurde, setzte er sich weiterhin für die Freiheit des Denkens und die Meinungsfreiheit ein. Sein Werk bleibt bis heute bedeutend und hat einen großen Einfluss auf die arabische Literatur.
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